Kongress Krakau 2016

170 Vertreter aus dem Kreis unserer Mitglieder und Gäste nahmen am jährlichen IVR-Kongress am 12. und 13. Mai in Krakau teil. Die beiden Kongresstage wurden von den Teilnehmern dazu genutzt, um neben dem offiziellen Programm Erfahrungen und Informationen auszutauschen und informelle Gespräche zu führen. 

IVR Kongress 2016 (Foto: IVR)

Die Mitglieder der Juristischen Kommission tagten am Vorabend des Kongresses am 11. Mai.
Der erste Kongresstag wurde vormittags den Sitzungen des Direktionsausschusses und Verwaltungsrates gewidmet. Am Nachmittag fand der Workshop zum Thema Cyber Risiken in der Binnenschifffahrt statt, in dem auch eine Studie über die Binnenwasserstrassen in Polen vorgestellt wurde. Der Tag wurde traditionsgetreu mit einem Gesellschaftsabend abgeschlossen, wozu sich die Gäste in einem lokalen Restaurant neben einem ehemaligen Strassenbahndepot eintrafen.

Rathaus Krakau (Foto: IVR)

Der zweite Tag stand im Zeichen der Generalversammlung, die im historischen Rathaus der Stadt Krakau stattfand. Während dieser Versammlung wurde u.a. die neue Strategie vorgestellt und übergab der amtierende Präsident  André Auderset das Amt seinem Nachfolger, Klaus Weber von Mund & Fester GmbH & Co. KG in Hamburg und Vertreter des deutschen Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft GDV. Abschliessend fand ein Empfang vom Bürgermeister der Stadt  Krakau.  Nach dem Mittagessen im Japanischen Kunstmuseum mit Blick auf Schloss Wawela wurden zwei interessante und angenehme Kongresstage abgeschlossen.

Workshop
Obwohl die Transport- und Logistikbranche sowie die Binnenschifffahrt noch kaum über Cyberkriminalität und –risiken sensibilisiert sind und diese Gefahren als gering oder kaum existent betrachten, könnte die zunehmende Digitalisierung in der Binnenschifffahrt in den Fokus der  Cyberkriminalität geraten und zu einer potenziellen Gefahr für das Binnenschifffahrts- und Versicherungsgewerbe werden. Grund warum dieses Thema im diesjährigen Workshop aufgegriffen und aus verschiedenen Blickwinkeln behandelt werden, um das Bewusstsein der möglichen Gefahren zu erhöhen.

Vorallem  mr. Klaas Brand, Direktor Cunningham Lindsay Nederland, überzeugte in seinem Vortrag und gelang es, die Zuhörer mit seiner Präsentation und sprechenden Beispielen auf die potenziellen Gefahren für jedes Unternehmen hinzuweisen.  

J.Goszczynski, K.Brand, K.Weber, M.Mostowik (Foto: IVR)

Kapt. Jack J. Goszczynski ging in seiner Präsentation auf das elektronisch gesteurte Binnenschiff und dessen potenziellen Risiken ein, während Michał Mostowik Cyber Kriminalität aus dem Blickwinkel der Haftung darstellte.

Der Moderator der Veranstaltung, Vize-Präsident Klaus Weber, schloss diesen Teil des Workshops mit der Feststellung, dass es den Sprechern gelungen war, einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung des Bewusstseins der potenziellen Gefahren in diesem Bereich zu leisten (Abschluss).

Im zeiten Teil wurde von Kamil Wyszkowski, Generaldirektor des UN Secretary General Initiative Global Compact Poland in Warschau eine Studie über die Revitalisierung der Wasserstrassen in Polen vorgestellt.

Generalversammlung
Der scheidende Präsident, André Auderset , ging in seiner Eröffnungsrede auf die intensiven Beratungen über die Zielsetzungen und Kernaufgaben der Vereinigumg im vergangenen Jahr ein, wozu die Mitglieder mittels einer Umfrage einen wesentlichen Beitrag geleistet hatten. Dies resultierte in einer neuen Strategie, die von den Mitgliedern einstimmig angenommen wurde.

Generalsekretärin Theresia Hacksteiner  betonte in ihrem Bericht die wichtige Rolle der Binnenschifffahrt in der gesamten logistischen Kette und der europäischen Verkehrspolitik. Um das Potenzial der Binnenschifffahrt voll zu nutzen,  ist die Wartung der Wasserstrassen von grösster Bedeutung, woran es in den EU Mitgliedstaaten in zunehmendem Masse mangelt. Weiter ging sie auf den Zustand der Binnenflotte ein. Unter der schlechten wirtschaftlichen Situation des Sektors litten Erneuerung und Wartung der Flotte in den vergangenen Jahren, was ein potenzielles Risiko für die Sicherheit und die Gefahr an Schäden in sich birgt (Präsentation). Um dies zu vermeiden, wurden von der Schadenverhütungskommission unter Vorsitz von DI. Carlos Maenhout  diverse Empfehlungen und Schadenverhütungsprogramme entwickelt (Präsentation).

 

Generalsekretärin Theresia Hacksteiner (Foto: IVR)

Der Vorsitzende der Juristischen Kommission, Dr. Martin Fischer, betonte in seinem Bericht die wichtige Rolle der IVR auf dem Gebiet der Rechtsvereinheitlichung in Europa, was erneut im letzten Kolloquium am 17. und 18. März zum Ausdruck kam. Weiter verwies er auf die einzigartige Entscheidungssammlung zu CMNI und CLNI, die von der Juristischen Kommission für die Mitglieder der IVR erstellt und zukünftig aktualisiert zur Verfügung gestellt werden soll.

Vorsitzwechsel und Kongress 2017
In seiner Antrittsansprache ging der frisch gewählte Präsident Klaus Weber auf die Schwerpunkte während seines Vorsitzes ein. Diese beziehen sich vorallem auf die stärkere Positionierung der IVR als einzigartige internationale Plattform, in der die nationalen Verbände der Schifffahrt, Versicherungen, Schiffsexpertise, sowie deren Mitglieder und anverwandte Sektoren vertreten sind.  Abschliessend lud er die Mitglieder zum Jahreskongress 2017 am 1. und 2. Juni 2017 nach Würzburg ein.

K.Weber;“ Stärkere Positionierung der IVR als einzigartige internationale Plattform“ (Foto:IVR)

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