Kongress Wien 2025

IVR Kongress Wien 2025

Der jährlich stattfindende IVR-Kongress, der in diesem Jahr von Mittwoch, 4. Juni, bis Freitag, 6. Juni, in Wien stattfand, war erneut ein großer Erfolg. Am Ufer der majestätischen Donau gelegen, bildet die österreichische Hauptstadt das pulsierende Herz des europäischen Binnenschifffahrtssystems und verbindet als strategischer Knotenpunkt die wichtigsten europäischen Flüsse und Wasserstraßen. Die Stadt erwies sich als perfekte Kulisse für die inhaltlich starken Sitzungen und besonderen gesellschaftlichen Momente für die 217 Teilnehmer aus insgesamt 10 verschiedenen europäischen Ländern. Die IVR ist eine einzigartige internationale Plattform, die Organisationen und Einzelpersonen aus der Binnenschifffahrt, Transportversicherung und Schifffahrtsexpertise in Europa vereint. Auch angrenzende Branchen wie Juristen, Hersteller und Werften sind hier vertreten. Während drei Tagen wurden wertvolle Einblicke geteilt, Netzwerke gestärkt und neue Ideen geboren, was zu einer unvergesslichen Veranstaltung führte.

Vorstands- und Kommissionssitzungen sowie Executive Dinner im Park Hyatt Vienna

Der IVR-Kongress begann am Mittwoch, 4. Juni, im stilvollen Park Hyatt Vienna, untergebracht im monumentalen ehemaligen Bankgebäude: Am Hof. Hier trafen sich die Mitglieder des Direktionsausschusses, des Verwaltungsrats & Beratenden Ausschusses sowie der Kommission für Schadenverhütung zu ihren Sitzungen. Der erste Kongresstag wurde am selben Ort mit einem stilvollen 4-Gänge-Executive-Dinner für geladene Gäste abgeschlossen. Die Sitzung der Juristischen Kommission fand am nächsten Morgen, Donnerstag, 5. Juni  statt.

Workshop „Strengthening Inland Navigation, the economic lifeline of Europe” 

Am Donnerstagnachmittag, 5. Juni, wurden alle Teilnehmer am Registrierungs-Desk des Park Hyatt Vienna begrüßt. Nach einem Lunchbuffet wurden die Mitglieder in den Grand Salon zum Workshop „Strengthening Inland Navigation, the economic lifeline of Europe“ geführt. In Zeiten des wachsenden Umweltbewusstseins und zunehmender logistischer Herausforderungen zeigt sich die Binnenschifffahrt als unverzichtbares Bindeglied innerhalb der europäischen Lieferkette. Diese Tatsache wurde während des Workshops durch fünf inspirierende Präsentationen von Experten aus verschiedenen Bereichen unterstrichen.


Nach einem Eröffnungswort der IVR-Präsidentin Anneke Kooiman startete der Workshop mit einer interaktiven Präsentation von Lisa-Maria Putz-Egger, Professorin an der University of Applied Sciences Upper Austria in Steyr und Vorsitzende von Pro Danube Austria. In dieser Sitzung wurde die Donau als wichtige europäische Verkehrsader hervorgehoben, mit Fokus auf aktuelle Innovationen und nachhaltige Mobilitätslösungen. Die Zuhörer konnten aktiv teilnehmen, indem sie ihr Wissen über die Donau und die damit verbundenen Entwicklungen testeten.


Anschließend hielten Eckehard Volz und Jakob Haas der Anwaltskanzlei Clyde&Co eine Duo-Präsentation in der Form eines Dialogs über widersprüchliche Interessen und gegenseitige juristische Positionen bei Schadensansprüchen gegen Schifffahrtsbehörden im Zusammenhang mit Infrastrukturmängel.

 

Die dritte Präsentation wurde von Claudia Beumer, Inhaberin von C4 Fuels, gehalten, die maritime Interessenvertreter unterstützt, Veränderungen in der Schifffahrtsbranche besser zu verstehen und einzubeziehen, indem sie Schulungen und Beratungen über zukünftigen Kraftstoffe und Massendurchflussmesser anbietet. Ihre Präsentation beleuchtete die Herausforderungen und Chancen beim Übergangprozess zu nachhaltigerem Transport und die Rolle von Biokraftstoffen in der Binnenschifffahrt.

 

Nach einer kurzen Kaffeepause untersuchte Irma Belgraver, Projektmanagerin Binnenschifffahrt bei der Rabobank, in ihrer Präsentation die entscheidenden Faktoren für Investitionen, Innovationen und Zusammenarbeit, die notwendig sind, um die Binnenschifffahrt von fossilen Brennstoffen zu emissionsfreiem Verkehr zu transformieren.


Die letzte Präsentation des Tages hielt Patrick Potgraven, Strategischer Berater für Synchro-modalen Transport und Schifffahrt bei Rijkswaterstaat in den Niederlanden. Vom Trackpilot bis zu Unfällen wurde in diesem Teil des Workshops untersucht, wie Kapitäne, Hersteller, Transporteure und Behörden zusammen sichere Automatisierung in der wachsenden automatisierten Binnenschifffahrt gewährleisten können. Der Workshop wurde von IVR-Generalsekretärin Frouwke de Vries moderiert und mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse sowie der Einleitung des Abendprogramms abgeschlossen.

Empfang und Abendessen im Palais Coburg

Nach einem kurzen Spaziergang durch die historische Wienerinnenstadt, fand in der Nähe der bekannten Ringstraße die Eröffnung des Abendprogramms im Garten des imposanten Palais Coburg statt. Dieses prächtige Palais aus dem 19. Jahrhundert, auch bekannt als „Palais Coburg Residenz“, wurde auf mittelalterlichen Bastionen errichtet und atmet die reiche Geschichte der Stadt. Vor der Kulisse der klassischen Fassaden, im kühlenden Schatten der Bäume und unter strahlend blauem Himmel, wurden die Gäste mit einem entspannten Empfang begrüßt. In diesem stimmungsvollen Ambiente eröffnete die IVR-Präsidentin Anneke Kooiman das Abendprogramm mit einer kurzen Ansprache, bevor die Gäste zu den fünf stilvollen Salons des Palais mit jeweils speziellem Charakter eingeladen wurden. Dort wurde ein raffiniertes Vier-Gänge-Dinner serviert – ein kulinarisches Erlebnis, das nicht nur die Sinne anregte, sondern auch die ideale Gelegenheit bot, sich über die Themen des soeben stattgefundenen Workshops auszutauschen. In dieser intimen Atmosphäre bot sich reichlich Gelegenheit, bestehende Kontakte zu vertiefen, neue Verbindungen anzuknüpfen und gemeinsam den authentischen Wiener Charme zu genießen.

Generalversammlung

Der dritte und letzte Kongresstag, Freitag, 6. Juni, begann mit der Generalversammlung an Bord des MS Kaiserin Elisabeth, einem modernen Flusskreuzfahrtschiff der DDSG Blue Danube Reederei. Gastredner Markus Simoner, Leiter der Abteilung Schifffahrt im österreichischen Klimaschutz- und Mobilitätsministerium, eröffnete die Sitzung. In seinem Keynote-Vortrag hob er die entscheidende Rolle der Binnenschifffahrt für Österreich und die ministerielle Sichtweise auf diesen Sektor hervor, während das Schiff zu seiner ersten Fahrt auf der Donau aufbrach. Gleichzeitig fand an Land das Partnerprogramm in der Spanischen Hofreitschule statt, der ältesten Reitschule der Welt für klassische Haute École. Dort konnten die Partner die traditionelle Morgentrainingsvorführung zur Musik genießen.


An Bord der MS Kaiserin Elisabeth setzte der IVR-Vorstand die Generalversammlung mit dem Jahresbericht von Generalsekretärin Frouwke de Vries fort, der die Aktivitäten des Verbands im vergangenen Jahr zusammenfasste. Wie gewohnt informierten die Vorsitzenden der Schadenverhütungskommission und der Juristischen Kommission – Ronald Koops und Dr. Martin Fischer – die Mitglieder über zahlreiche Aktivitäten in ihren Fachgebieten.

 

Während der Versammlung wurden zudem die üblichen satzungsgemäßen Punkte behandelt, darunter der Jahresbericht und die Finanzberichterstattung, der Haushaltsplan für das kommende Jahr, die Entlastung des Vorstands  sowie die Ernennung des Rechnungsprüfers.

 

Außerdem wurde ein neues Mitglied des Verwaltungsrats ernannt, Herr Vincent van Cauteren (Zurich Insurance Europe AG, belgische Niederlassung). Die Sitzung wurde mit der Bekanntgabe des Ortes des nächsten IVR-Kongresses im Mai 2026 beendet. Dieser soll in Lyon, Frankreich, stattfinden. Die historische Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und verbindet Renaissance-Architektur mit modernen Entwicklungen. Als wichtiger Industrie- und Finanzstandort spielt Lyon auch eine entscheidende Rolle in der europäischen Binnenschifffahrt, da die Rhône eine direkte Verbindung zum Mittelmeer bietet und über Kanäle Zugang zum umfangreichen französischen und europäischen Wasserstraßennetz gewährt. Die Stadt bildet somit einen strategischen Knotenpunkt für den kontinentalen Güterverkehr zwischen Nord- und Südeuropa.


Nach Abschluss der Generalversammlung wurde nach einem kurzen Zwischenstopp an Land ein abschließendes Mittagessen serviert. Während dieser Pause kamen auch die Partner an Bord für die zweite Fahrt, bei der Mitglieder und Partner gemeinsam den Kongress abschließen, die strahlende Sonne genießen und den Panoramablick vom Oberdeck bewundern konnten. Die IVR ist dankbar für die Teilnahme der nach Wien angereisten  Mitglieder, Gäste, Referenten und Sponsoren und betrachtet den 38. IVR-Kongress daher als sehr erfolgreiche Veranstaltung.

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