Kongress Würzburg 2017

Am 1. und 2. Juni 2017 trafen sich unter dem Vorsitz von Klaus Weber mehr als 215 Mitglieder und Gäste der IVR zum jährlichen IVR-Kongress, der diesesmal in Würzburg abgehalten wurde. Der Kongress widmete sich aktuellen Themen wie der Umsetzung und Folgen der neuen Motorenemissionsverordnung NRMM, sowie den Konsequenzen für den Frachtführer in der Binnenschifffahrt bei fehlenden Angaben über Containergewichte und –inhalte. Der Gastredner in der Generalversammlung, Herr Reinhard Klingen, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Bonn, informierte die Anwesenden über die Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur und die vorgesehenen Maßnahmen im Bundesverkehrswegeplan 2030.

Eröffnung Kongress

1. Tag
Präsident Weber konnte zum Kongress unter seinem Vorsitz mehr als 215 Mitglieder und Gäste aus 8 europäischen Staaten begrüßen. Er eröffnete den Kongress offiziell nach den Sitzungen der Kommissionen sowie des Direktionsausschusses und Verwaltungsrates am Donnerstag, 1. Juni mit dem erstmaligen Auftritt des Gastredners Peter Ros, der die Anwesenden über neueste Entwicklungen auf digitaler und elektronischer Ebene unterrichtete und ihnen die Herausforderungen, vor der alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiche stehen, vor Augen führte.

Workshop neue Emissionsstandarde und Container Gewichte und Inhalte

Teil 1 Workshop
Im Anschluss daran gingen kompetente Sprecher von der Europäischen Kommission und dem Gewerbe unter Moderation der niederländischen Leiterin der Abteilung Binnenschifffahrt im Ministerium für Infrastruktur und Umweltschutz, Frau Lucia Luijten, auf die Folgen und Herausforderungen der neuen Motorenemissionsverordnung für die Binnenschifffahrt ein. Die Vertreter der Europäischen Kommission, Philipp Troppmann (Präsentation) und Marta Wolska (Präsentation) informierten die Teilnehmer über den Inhalt der neuen Verordnung (EU) 2016/1628 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. September 2016 über die Anforderungen in Bezug auf die Emissionsgrenzwerte für gasförmige Schadstoffe und luftverunreinigende Partikel und die Typgenehmigung für Verbrennungsmotoren für Binnenschiffe (NRMM VO). 

Panelmitglieder Jan Vogelaar, Umweltkoordinator der EBU, sowie Khalid Tachi, Direktor des niederländischen Expertise- und Innovationsbüros gingen in der Debatte mit den Sprechern auf die Folgen dieser Verordnung für die Praxis ein.

Teil 2
Im zweiten Teil des Workshops unter Moderation von Klaus Weber erörterte Torbjorn Claesson vom Standard Club Europe anhand bekannter Vorfälle in der Seeschifffahrt was bei fehlenden Informationen über Containergewichte und –inhalte passieren kann. Dr. Johannes Trost, Anwalt in der Kanzlei LEBUHN & PUCHTA und Mitglied der Juristischen Kommission der IVR, widmete sich in seiner Präsentation den Haftungsrisiken und der Versicherung derartiger Risiken.

Abendessen im ‘Staatlichen Hofkeller

Nach einem informativen Nachmittage wurden die Gäste und Mitglieder der IVR im ‘Staatlichen Hofkeller’ unter der Residenz in Würzburg empfangen, wo seit dem Jahr 1128 Wein gelagert wurde. Das besondere Ambiente und der historische Rahmen sorgten für inspirierende Gespräche unter den Teilnehmern.

76. Generalversammlung

 In der Eröffnung der Generalversammlung am 2. Kongresstag konnte der Präsident den Mitgliedern der IVR den neuen Vize-Präsidenten, Norbert Plancher, vorstellen. Die Generalsekretärin, Frau Theresia Hacksteiner, ging in ihrer anschließenden Ansprache in der auf die Bedeutung des institutionellen Rahmens für die Binnenschifffahrt ein (Präsentation und Rede). Die Mannheimer Akte, die im nächsten Jahr ihren 150. Geburtstag feiern wird, habe maßgebend zur industriellen Entwicklung und Prosperität der Rheinuferstaaten beigetragen. Sie rief die internationalen Institutionen mit Zuständigkeiten im Bereich der Binnenschifffahrt, insbesondere  die Europäischen Kommission und die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) zu einer engeren Kooperation im Interesse der Weiterentwicklung des Potenzials der Binnenschifffahrt auf. 
 

Der Vorsitzende der Schadenverhütungskommission, Victor van de Lest, berichtete in seinem Vortrag über die Erarbeitung von technischen Faltblättern, die in Kürze veröffentlicht werden. Darüberhinaus vermittelte er Einblick in die Statistiken der Schadenverhütungsuntersuchungen und der Ruderanlageninspektionen.

Der Vorsitzende der Juristischen Kommission, Dr. Martin Fischer, informierte die Anwesenden in seinem Bericht über die bisherigen Ratifikationen der CLNI 2012 sowie die Fortschreibung der Rechtsprechungssammlung zu CMNI und CLNI. Auch wurde von der Kommission gemeinsam mit der Donaukommission ein Workshop über die CLNI 2012 organisiert, mit dem Ziel, die Ratifikation dieses Übereinkommens in Donaustaaten zu fördern. Zu diesem Zweck wurden auch die von der Kommission erarbeiteten Leitfäden den zuständigen Ministerien unterbreitet. Abschließend kündigte er die Organisation des nächsten Kolloquiums an, das im Frühling 2019 in Belgrad stattfinden wird.

Umsetzung neue Strategie
Verwaltungsrat und Kommissionen haben im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Geschäftsführung an der Umsetzung der neuen Strategie gearbeitet. Demzufolge hat die IVR unter anderem an Messen teilgenommen und diverse Workshops organisiert. Außerdem hat sie ein neues professionelles Logo und die neue Internetseite eine Woche vor Beginn des Kongresses freigegeben.

 

Gastsprecher Reinhard Klingen informierte über den Bundesverkehrswegeplan 2030
Herr Reinhard Klingen, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Bonn, ging auf die beabsichtigten Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur ein (Präsentation). Im vor Kurzem beschlossenen Bundesverkehrswegeplan 2030 werden u.a. substanzielle Mittel zur Behebung der Defizite auf den Bundeswasserstrassen vorgesehen, worunter 22 neue Vorhaben am Rhein, am Main, im westdeutschen Kanalgebiet, an der Mosel, an der Donau und am Neckar. Es sollen Fahrrinnen vertieft und Schleusen verlängert bzw. neu gebaut werden. Allerdings konnten die im vergangenen Jahr dafür  zur Verfügung gestellten Mittel wegen Mangel an Fachkräften in der Wasserstraßenverwaltung nicht abgerufen werden. Demzufolge wurden mittlerweile 200 Stellen ausgeschrieben, um die Umsetzung der beabsichtigten Arbeiten in Kürze in Angriff nehmen zu können.

 

Empfang vom Oberbürgermeister der Stadt Würzburg
Der diesjährige IVR-Kongress wurde unter dem Vorsitz von Klaus Weber, Vertreter des deutschen Versicherungsverbandes GDV, in Würzburg, der zentral zwischen Rhein und Donau gelegenen Stadt am Main, abgehalten. Damit wurde die Bedeutung des vor 25 Jahren eröffneten Main-Donau-Kanals, der die beiden größten Flüsse Europas miteinander verbindet, gewürdigt. Die Veranstaltung wurde mit einem offiziellen Empfang vom Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, Christian Schuchardt, sowie einer anschließenden Schifffahrt auf dem Main abgeschlossen (Präsentation).

Kongress 2018

Im Zusammenhang mit dem 150 jährigen Jubiläum der Mannheimer Akte wird der IVR-Kongress 2018 auf Einladung der ZKR vom 16.-18. Mai in Straßburg stattfinden.

 

Enquête IVR-Kongress 2017

Im Anschluss an den IVR-Kongress 2017 bitten wir Sie um Ihr Feedback zu organisatorischen und inhaltlichen Aspekten des Kongresses, das wir im Hinblick auf die Organisation nächster Kongresse gerne berücksichtigen möchten. Wir bedanken uns im voraus für Ihre Zeit und die Unterstützung.

 

Sponsoren IVR Kongress 2017

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